Blitze

Ist das Umgebungslicht zu schwach, kommen in der Fotografie Blitze zum Einsatz. Diese sorgen im Moment der Aufnahme für eine ausreichende Beleuchtung des Objektes. Ich möchte hierzu gerne einige grundlegende Informationen geben.


 

Blitzsynchronzeit

Die Blitzsynchronzeit gibt die kürzeste wählbare Belichtungszeit an, die beim Auslösen von Blitzen eingestellt werden sollte. Der Verschluss der Kamera ist hierbei für kurze Zeit vollständig geöffnet, so dass das Licht eines Blitzgerätes das gesamte Filmbild bzw. den Bildsensor vollständig belichten kann. Bei modernen Spiegelreflexkameras liegt diese bei 1/125 bis 1/250tel Sek. Die Leuchtdauer von modernen Elektronenblitzen beträgt rd. 1/1000tel Sek. Die Blitzleuchtdauer ist somit um ein vielfaches kürzer als die Belichtungszeit. Um eine vollständige Belichtung zu erreichen, muss der Blitz genau in dem Moment abgefeuert werden, in dem der Verschluss vollständig geöffnet ist. Die Zeit, in der der Verschluss komplett geöffnet ist, entspricht dann der kürzesten Verschlusszeit.


 

Lichtfarbe (Kelvin)

Ein wichtiger Aspekt in der Fotografie ist die Lichtfarbe, die in Kelvin angegeben wird. Ähnlich dem Sonnenlicht strahlen Blitze in der Regel ein neutral weißes Licht mit 5500K bis 6500K ab. Somit können diese sehr gut bei Sonnenlicht als Aufhellblitze verwendet werden um harte Schatten zu vermeiden. In Innenräumen mit Glühlampenlicht ist dies etwas problematischer, da dieses eine Farbtemperatur von etwa 2300 K bis 2900 K hat und somit deutlich gelb-rötlicher ist als das natürliche Tageslicht. Dieses Mischlicht sollte man eher vermeiden.
Im Studio sollte man die Kameraeistellungen auf „Blitz" stellen, um bereits bei der Aufnahme die richtige Farbtemperatur zu haben. Im RAW-Format kann dies nachher noch korrigiert werden, im JPEG-Format ist dies jedoch nur noch schwer möglich.


 

Leitzahl

Die Leitzahl gibt an, welche Blitzenergie ein Blitz hat. Über diese Maßzahl kann der Abstand für eine ausreichende Belichtung zwischen Blitz und Motiv ermittelt werden. Bei ISO 100 errechnet sich die Reichweite aus Leitzahl : Blende.
Bei einem Aufsteckblitz mit einer Leitzahl von 43 ergibt das bei einer Blende 8 ca. 5 Meter, bei Blende 4 knapp 11 Meter. Umgekehrt kann man somit natürlich auch aus Leitzahl : Abstand Blitzlicht zum Objekt die Blende errechnen. Dies ist jedoch nur ein grober Anhaltspunkt, da für die effektive Leitzahl noch weitere Faktoren eine Rolle spielen, z.B. die Zoomreflektoreinstellung, die manuelle Leistungseinstellung am Blitzgerät sowie den Reflexionseigenschaften des Objekts und der Umgebung.


 

Leuchtwinkel

Der Leuchtwinkel eines Blitzgerätes steht für die maximale Objektivbrennweite, bei der das aufgenommene Motiv noch vollständig ausgeleuchtet ist. Der Nikon SB900 hat z.B. einen Zoomreflektor vom 18 – 200 mm, der sich der aktuellen Objektivbrennweite automatisch anpassen kann, während es bei traditionellen Blitzen sein kann, dass der Leuchtwinkel fest ist.


 

Interne Blitze

Interne Blitze sind Blitze, die fest in der Kamera verbaut sind und deren Lage auch nicht verändert werden kann. Häufiges Problem sind dabei rote Augen. Hier gibt's einige Informationen dazu.

Interne Blitze – rote Augen und deren Vermeidung


 

Systemblitze / Aufsteckblitze

Einige teurere Kompaktkameras und alle Spiegelreflexkameras haben einen Blitzschuh, der einen externen Systemblitz aufnehmen kann. Dieser ist abnehmbar, oft schwenkbar und mit einer „Slave"-Funktion ausgestattet und hat deutliche Vorteile gegenüber dem internen Blitz.

Systemblitze – viele Vorteile


 

Studioblitze und Lichtformer

Mit Studioblitzen und deren Lichtformer hat man nochmals deutlich mehr Spielraum in der kreativen Lichtsetzung.