Digitalkameras

Die etwas ältere Generation von uns kennt das noch. Wenn man z.B. in den Urlaub fuhr, wurden erst einmal 5 – 10 Filmrollen gekauft, mit denen man dann zwischen 12 – 36 Bilder aufnehmen konnte. Diese wurden zur Entwicklung im Fotogeschäft abgegeben um dann nach ein paar Tagen Wartezeit festzustellen, dass man von den 150 Fotos eigentlich nur die Hälfte halbwegs brauchen kann. Diese Zeiten gehören Dank der digitalen Fototechnik der Vergangenheit an. Hier werden die Fotos nicht mehr auf einem Film „gespeichert“ sondern mit Hilfe des Bildsensors auf einer Speicherkarte. Im Wesentlichen unterscheidet man in Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras.
Vor dem Kauf einer digitalen Kamera sollte man sich jedoch darüber klar werden, was man damit machen möchte. Welche Auflösung benötige ich? Wie groß und wie schwer kann/soll die Kamera sein? Welchen Brennweitenbereich hätte ich gerne? Wie erfolgt die Stromversorgung?
Hierzu möchte ich einige Infos geben.


Pixelauflösung von Digitalkameras

Auch heute noch dient die Anzahl der Megapixel (MP) einer Kamera bei vielen als Kaufentscheidung. Je mehr MP desto besser. Dem ist aber leider nicht so, denn das Problem liegt in der Größe des Bildsensors. Durch die immer kleinere Bauweise der Gehäuse wurden auch die Bildsensoren immer kleiner, während immer mehr Bildpunkte darauf untergebracht wurden um mit einer hohen Pixelzahl in die Werbung zu gehen. Dadurch wurden die Bildpunkte auf den Sensoren immer kleiner und deren Lichtempfindlichkeit immer geringer. Technisch bedingt neigen kleinere Bildpunkte dann jedoch dazu, Fehlinformationen aufzunehmen. Dadurch entsteht das sogenannte Bildrauschen, was verstärkt bei hohen ISO-Zahlen und dunklen Bildflächen zu einem Problem wird. Dieses Problem versucht man dann über Entrauschungsprogramme wieder in den Griff zu bekommen. Dies geht dann leider zu Lasten der Bildschärfe und führt zu Detailverlusten. Da Spiegelreflexkameras gegenüber Kompaktkameras häufig einen deutlich größeren Bildsensor besitzen, ist das Rauschen bei diesen Kameras kaum ein Thema. Bei guten Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras der gehobenen Preisklasse kann man häufig erst ab einer ISO-Zahl von 1600 ein Bildrauschen feststellen. Das bedeutet im Klartext:

  • Kameras mit hoher Auflösung (viele Pixel) und kleinem Bildsensor haben eine schlechte Bildqualität.
  • Kameras mit geringer Auflösung (wenige Pixel) und großem Bildsensor haben eine gute Bildqualität.

Bei einer Sensorgröße von 2/3“, wie er in vielen Kompaktkameras zu finden ist, ist eine Größe von 6 MP völlig ausreichend.


Zoom bzw. Brennweite von Digitalkameras

Der Zoom bedeutet letztendlich eine Änderung des Brennweitenbereichs einer Kamera. Neben dem optischen Zoom haben Kompaktkameras häufig zusätzlich einen digitalen Zoom, um entfernte Objekte noch näher erscheinen zu lassen. Beim digitalen Zoom erfolgt jedoch lediglich ein Teilausschnitt des Bildes, der dann mittels Interpolation (hinzurechnen von Pixeln) auf die volle Größe gestreckt wird. Dies ist mit deutlichen Qualitätseinbußen verbunden. Daher sollten man grundsätzlich auf den digitalen Zoom verzichten und den Bildausschnitt nachher am Computer vornehmen.
Eine schnelle Änderung der Brennweite lässt sich durch Zoomobjektive erreichen. In Kompaktkameras sind diese fest eingebaut. Spiegelreflexkameras sind da deutlich flexibler, da die Objektive ausgetauscht werden können. Sie sind qualitativ hochwertiger und man erhält detailreichere Bilder. Objektive gibt es in den unterschiedlichsten Zoombereichen bzw. Brennweiten.


Dateiformate

Das JPEG-Format ist heute wohl das bekannteste und gebräuchlichste Dateiformat. Es bietet eine gute Bildqualität bei einer überschaubaren Datenmenge. Im Wesentlichen geht es dabei um die Kompression von Bildern. Die Kompression der Bilddaten sowie eine erste „Bildbearbeitung“ erfolgt bereits in der Kamera. Die weitere Bearbeitung der Bilder kann über gängige Bildbearbeitungsprogramme vorgenommen werden. Die Bilddateien können dabei bis zum 200-fachen ihrer Größe komprimiert werden, ohne dabei zu stark an Qualität zu verlieren.

Ein weiteres Dateiformat, das durch Spiegelreflexkameras verwendet wird, ist das Rohdatenformat oder kurz RAW-Format. Dieses Format ist jedoch kein allgemeingültiger Standard, sondern jeder Hersteller bietet sein eigenes Format an und liefert einen entsprechenden RAW-Konverter zur weiteren Bearbeitung mit. Die Bilddateien sind aufgrund ihres Informationsgehalts jedoch sehr viel größer als im JPG-Format. Bei der CANON EOS 550D sind das bei 18 MP ca. 22 -23 MB pro Bild! Somit benötigt man auch entsprechend große Speichermedien in der Kamera und schließlich auch als Festplatte. Der große Vorteil ist, dass kameraseitig nur die Blende, Belichtungszeit und Lichtempfindlichkeit bei den Bildparametern zu berücksichtigen ist. Es findet keine Bildverarbeitung seitens der Digitalkamera und auch keine Komprimierung statt und man kann das Originalbild nach seinen Vorstellungen bearbeiten. Der Nachteil ist jedoch, dass die Rohdaten stets nachbearbeitet werden müssen, um angezeigt oder bearbeitet werden zu können. Ich fotografiere ausschließlich im RAW-Format um alle Möglichkeiten der Nachbearbeitung nutzen zu können.


Stromversorgung

Viele Kameras können mit herkömmlichen Batterien betrieben werden. Hier bleibt jedem selbst überlassen, ob man Einwegbatterien oder Akkus verwendet. Unter ökologischen- und Kostengesichtspunkten sollte man natürlich Akkus verwenden. Zu berücksichtigen ist die Selbstentladung der Akkus, damit es bei der Fotosession dann kein böses Erwachen mit leeren Akkus gibt.

Spiegelreflexkameras sind häufig mit eigenen Akkus ausgestattet. Hier ist es sicher sinnvoll einen zweiten Ersatzakku anzuschaffen und in Testberichten nach der Leistungsfähigkeit zu sehen. Sehr interessant ist die Möglichkeit an vielen Spiegelreflexkameras einen Batteriegriff zu befestigen. Dieser nimmt dann 2 Systembatterien auf, teilweise kann man diesen sogar mit handelsüblichen Batterien bestücken. Positiv ist auch der deutlich bessere Bedienungskomfort, da durch zusätzliche Tasten im Hochformat genauso fotografiert werden kann wie im Querformat. Außerdem liegt die Kamera deutlich besser in der Hand, was gerade bei großen Händen sehr von Vorteil ist.


Vor- und Nachteile von Digitalkameras zu analogen Kameras

Vorteile:
Es wird kein Filmmaterial mehr benötigt, somit entfallen Entwicklungskosten
Die Aufnahmen können sofort auf dem Kameradisplay angesehen werden
Übertragung der Bilddateien auf den Computer
Eigene Nachbearbeitung am Computer
Unwichtige Aufnahmen können sofort gelöscht werden
Nachteil:
Relativ hoher Anschaffungspreis gegenüber analogen Kameras
Es wird Speichplatz benötigt
Bei versehentlicher Löschung oder Festplattendefekt sind die Daten verloren. Daher am Besten auf einer zweiten Festplatte ein Backup speichern.


Kaufempfehlung

Aufgrund der unzähligen Menge von Digitalkameras, die es auf dem Markt gibt, empfehle ich folgende Vorgehensweise:

Zunächst sollte man sich überlegen, wofür man die Kamera benötigt. Soll es hauptsächlich eine Urlaubskamera und/oder für Unterwegs sein und möchte man nicht so viel Gewicht tragen, empfehle ich eine Kompaktkamera. Möchte man ambitioniert in die Fotografie einsteigen und qualitativ gute Fotos machen, wird man an einer Spiegelreflexkamera nicht vorbeikommen. Man sollte sich jedoch im Vorfeld über das Budget klar sein, denn eine gute Ausrüstung kann locker in den 4-stelligen Bereich gehen. Hat man die Entscheidung Kompakt oder Spiegelreflex getroffen, empfehle ich Testberichte und auch Kundenrezensionen, z.B. bei Amazon, anzusehen. Damit kann man sich schon einmal einen guten Überblick verschaffen, da es starke preisliche und qualitative Unterschiede gibt. Wer die Möglichkeit hat sich eine Digitalkamera von einem Freund oder sogar von seinem Fotohändler auszuleihen, der sollte dies auch machen. Denn hat man eine Kamera gekauft und stellt dann fest, dass diese einfach nicht gut in der Hand liegt, wird man auch an der besten Technik keine Freude haben. Wenn man ein begrenztes Budget hat, sollte man eher am Gehäuse sparen und ein gutes lichtstarkes Objektiv erwerben. Denn man kauft eher ein neues Gehäuse als ein neues Objektiv, das man an anderen Kameras weiter benutzen kann.


Kompaktkameras - einfach und gut

Kompaktkameras sind für den Gelegenheitsfotografen und Normalverbraucher die richtige Wahl. Denn sie sind klein, leicht, handlich und im Verhältnis zu Spiegelreflexkameras günstig.

Kompaktkameras – eine preiswerte, aber keine schlechte Lösung

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Spiegelreflexkameras – die professionelle Lösung

Spiegelreflexkameras sind aufgrund ihrer Bauart schwerer, unhandlicher und das Fotografieren ist aufgrund der Vielzahl der Einstellmöglichkeiten anspruchsvoller. Aber die Qualität der Ergebnisse lässt dies in den Hintergrund rücken.

Spiegelreflexkameras – Qualität auf Profiebene

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