Aufsteckblitze / Systemblitze

systemblitz sb900 contentMit einem Systemblitz können sehr viele Nachteile eines internen Blitzes aufgeboben werden. Der Vorteil liegt in der größeren Leistung und den flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Da das Blitzlicht auch weiter vom Objektiv entfernt ist, hat man beim frontalen Blitzen keine „rote Augen" mehr.

Der Blitzkopf selber ist i.d.R. schwenkbar, so dass auch indirektes Blitzen, z.B. an die Decke möglich ist. Mit dem reflektierenden Licht erhält man dann ein natürliches Bild. Für ein paar Euro kann man auch einen Diffusor erwerben, der ebenfalls für eine deutlich weichere Ausleuchtung sorgt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Systemblitz je nach technischer Ausstattung nicht nur über den Blitzschuh direkt an der Kamera sondern auch als „Slave"-Blitz, z.B. über Funk ausgelöst werden kann. Auf einem Stativ montiert, hat man somit auch Outdoor viele Möglichkeiten eine oder sogar mehrere zusätzliche Lichtquellen einzusetzen.

Leider haben die Hersteller für ihre Kameras jeweils eigene Blitzschuhe entwickelt. Ein Systemblitz von Canon passt daher z.B. nicht auf eine Kamera von Nikon. Jeder Herstelle kocht hier sein eigenes Süppchen. Da die Kommunikation zwischen Kamera und Blitz auch recht kompliziert ist, müssen die Geräte optimal aufeinander abgestimmt sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft deshalb einen Blitz vom Kamerahersteller.
Zu berücksichtigen ist, dass ein Systemblitz aufgrund seiner Größe zusätzliches Gewicht der Kamera bedeutet.

Interne Blitze

interner blitzDie meisten Kameras, egal ob Kompaktkameras oder Spiegelreflexkameras, haben heutzutage einen internen Blitz verbaut. Leider kann man diesen Blitz für die Fotografie kaum gebrauchen, da Motive durch das direkte Anstrahlen mit der Blitzleuchte nicht plastisch, sondern platt und kontrastlos wirken. Außerdem haben interne Blitze häufig nur eine niedrige Leistung, so dass Sie nur wenige Meter leuchten.

Da sich der Blitz zu nah am Objektiv befindet, hat man häufig das „rote Augen“-Problem. Weil der Blitz fast achsengleich mit dem Objektiv montiert ist, wird dieser Effekt durch die Reflexion des Blitzes in der stark durchbluteten Netzhaut hervorgerufen. Insbesondere, wenn die Person direkt in das Objektiv blickt. Es gibt zwar bei vielen Kameras die automatische „Rote-Augen-Reduzierung“ durch Mehrfachblitze, dies ist jedoch in der Praxis nicht wirklich effektiv.

Ein weiteres Problem besteht bei großen oder langen Objektiven. Diese verdecken häufig das Licht des internen Blitzes, so dass der untere Bereich des Bildes nicht ausreichend aufgehellt wird.

Aufgrund der beschriebenen Nachteile, gibt es in teuren Profispiegelreflexkameras daher bereits keinen internen Blitz mehr.
Aber es gibt mit den Systemblitzen eine gute Alternative.

Blitze

Ist das Umgebungslicht zu schwach, kommen in der Fotografie Blitze zum Einsatz. Diese sorgen im Moment der Aufnahme für eine ausreichende Beleuchtung des Objektes. Ich möchte hierzu gerne einige grundlegende Informationen geben.


 

Blitzsynchronzeit

Die Blitzsynchronzeit gibt die kürzeste wählbare Belichtungszeit an, die beim Auslösen von Blitzen eingestellt werden sollte. Der Verschluss der Kamera ist hierbei für kurze Zeit vollständig geöffnet, so dass das Licht eines Blitzgerätes das gesamte Filmbild bzw. den Bildsensor vollständig belichten kann. Bei modernen Spiegelreflexkameras liegt diese bei 1/125 bis 1/250tel Sek. Die Leuchtdauer von modernen Elektronenblitzen beträgt rd. 1/1000tel Sek. Die Blitzleuchtdauer ist somit um ein vielfaches kürzer als die Belichtungszeit. Um eine vollständige Belichtung zu erreichen, muss der Blitz genau in dem Moment abgefeuert werden, in dem der Verschluss vollständig geöffnet ist. Die Zeit, in der der Verschluss komplett geöffnet ist, entspricht dann der kürzesten Verschlusszeit.


 

Lichtfarbe (Kelvin)

Ein wichtiger Aspekt in der Fotografie ist die Lichtfarbe, die in Kelvin angegeben wird. Ähnlich dem Sonnenlicht strahlen Blitze in der Regel ein neutral weißes Licht mit 5500K bis 6500K ab. Somit können diese sehr gut bei Sonnenlicht als Aufhellblitze verwendet werden um harte Schatten zu vermeiden. In Innenräumen mit Glühlampenlicht ist dies etwas problematischer, da dieses eine Farbtemperatur von etwa 2300 K bis 2900 K hat und somit deutlich gelb-rötlicher ist als das natürliche Tageslicht. Dieses Mischlicht sollte man eher vermeiden.
Im Studio sollte man die Kameraeistellungen auf „Blitz" stellen, um bereits bei der Aufnahme die richtige Farbtemperatur zu haben. Im RAW-Format kann dies nachher noch korrigiert werden, im JPEG-Format ist dies jedoch nur noch schwer möglich.


 

Leitzahl

Die Leitzahl gibt an, welche Blitzenergie ein Blitz hat. Über diese Maßzahl kann der Abstand für eine ausreichende Belichtung zwischen Blitz und Motiv ermittelt werden. Bei ISO 100 errechnet sich die Reichweite aus Leitzahl : Blende.
Bei einem Aufsteckblitz mit einer Leitzahl von 43 ergibt das bei einer Blende 8 ca. 5 Meter, bei Blende 4 knapp 11 Meter. Umgekehrt kann man somit natürlich auch aus Leitzahl : Abstand Blitzlicht zum Objekt die Blende errechnen. Dies ist jedoch nur ein grober Anhaltspunkt, da für die effektive Leitzahl noch weitere Faktoren eine Rolle spielen, z.B. die Zoomreflektoreinstellung, die manuelle Leistungseinstellung am Blitzgerät sowie den Reflexionseigenschaften des Objekts und der Umgebung.


 

Leuchtwinkel

Der Leuchtwinkel eines Blitzgerätes steht für die maximale Objektivbrennweite, bei der das aufgenommene Motiv noch vollständig ausgeleuchtet ist. Der Nikon SB900 hat z.B. einen Zoomreflektor vom 18 – 200 mm, der sich der aktuellen Objektivbrennweite automatisch anpassen kann, während es bei traditionellen Blitzen sein kann, dass der Leuchtwinkel fest ist.


 

Interne Blitze

Interne Blitze sind Blitze, die fest in der Kamera verbaut sind und deren Lage auch nicht verändert werden kann. Häufiges Problem sind dabei rote Augen. Hier gibt's einige Informationen dazu.

Interne Blitze – rote Augen und deren Vermeidung


 

Systemblitze / Aufsteckblitze

Einige teurere Kompaktkameras und alle Spiegelreflexkameras haben einen Blitzschuh, der einen externen Systemblitz aufnehmen kann. Dieser ist abnehmbar, oft schwenkbar und mit einer „Slave"-Funktion ausgestattet und hat deutliche Vorteile gegenüber dem internen Blitz.

Systemblitze – viele Vorteile


 

Studioblitze und Lichtformer

Mit Studioblitzen und deren Lichtformer hat man nochmals deutlich mehr Spielraum in der kreativen Lichtsetzung.

Manfred Kloiber, Eduard-Breit-Straße 3/2/1, 3820 Raabs an der Thaya, Mail: foto@mafti.at