Weitwinkelobjektive

Das menschliche Auge hat etwa einen Blickwinkel von 40 – 50 Grad. Objektive mit einer Brennweite von unter 40 mm bezeichnet man als Weitwinkelobjektive. Man kann mit diesen mehr aufnehmen, als das menschliche Auge sieht. Daher werden sie auch häufig in der Landschafts- oder Architekturfotografie verwendet. Ein großer Vorteil ist die hohe Tiefenschärfe außerdem erscheinen Fotos dem Betrachter räumlich deutlich tiefer. Weitwinkelobjektive gibt es als Festbrennweiten oder auch als Zoomobjektive.

Bei sehr kleinen Brennweiten können allerdings Verzerrungen im Bild auftreten, wie sie sich z.B in einem „runden" Horizont zeigen. Besonders deutlich sind diese Verzerrungen bei Fischaugen-Objektive. Gute Bildbearbeitungsprogramme wie z.B. Photoshop haben den Verzerrungsfaktor der verschiedenen Objektive hinterlegt und können diesen, sofern gewünscht, korrigieren. Die Verzerrungen werden in der Fotografie teilweise bewusst als Stilmittel eingesetzt.

Teleobjektive

Die Brennweiten von Teleobjektiven beginnen ab etwa 60 mm und liegen somit über den Brennweiten von Normalobjektiven, so dass der Bildwinkel kleiner ist. Somit kann man damit weiter entfernte Objekte vergrößern und näher heranholen. Je größer die Brennweite des Objektives ist, desto größer erscheint ein entferntes Motiv.
Da die Brennweite bei Teleobjektiven 1300 mm und mehr betragen kann, gibt es unterschiedliche Einsatzbereiche.
Porträtteleobjektive habe eine Brennweite von ca. 70 – 135 mm. Sie zeichnen sich durch eine geringe Schärfentiefe aus, die es ermöglicht, das Motiv vom Hintergrund hervorzuheben.

Bei Standardteleobjektive liegt die Brennweite bei ca. 135 – 200 mm. Objektive mit diesem Brennweitenbereich können sehr gut in der Naturfotografie eingesetzt werden. Da das Gewicht auch noch nicht so hoch ist, sind sie auch auf Reisen gut einsetzbar.

Superteleobjektive besitzen eine Brennweite ab 300 mm und mehr. Diese Objektive setzen Fotografen häufig bei wichtigen Sportveranstaltungen ein. Aber auch in der Tierfotografie können damit scheue Tiere sehr gut abgelichtet werden. Diese Objektive haben jedoch schon ein recht hohes Gewicht. Um die Gefahr des Verwackelns zu reduzieren ist der Einsatz eines Statives empfehlenswert.

Um überhaupt verwacklungsfreie Bilder machen zu können gilt die Faustformel, dass die Verschlusszeit kürzer sein sollte als der Kehrwert der Brennweite. Bei einer Brennweite von 200 mm sollte die Verschlusszeit somit auf 1/200 oder kürzer eingestellt werden. Bei APS-C Sensoren ist der Crop-Faktor zu berücksichtigen. Eine 200 mm Brennweite wirkt dann wie eine 300 mm Brennweite. Somit sollte auch die Verschlusszeit 1/300 sek. oder kürzer betragen.

Zoomobjektive

Anders als bei Festbrennweiten, decken Zoomobjektive einen Brennweitenbereich ab. Zoomobjektive gibt es als Weitwinkelobjektive, Normalobjektive oder Teleobjektive. Der große Vorteil von Zoomobjektiven ist der flexible Bildausschnitt bei unverändertem Standort des Fotografen. Dies führt jedoch teilweise dazu, dass die Aufnahmeperspektive, die ein wichtiges Gestaltungsmittel in der Fotografie ist, vernachlässigt wird.
Zoomobjektive sind zwar aufgrund der zusätzlichen Zoom-Linsen schwerer als eine Festbrennweite, dafür deckt man damit einen großen Brennweitenbereich ab. Man spart sich dadurch das Gewicht mehrerer Festbrennweitenobjektive und muss nicht immer wieder einen Objektivwechsel vornehmen, der die Gefahr der Verschmutzung des Inneren der Kamera durch Staub birgt.
Nachteilig ist jedoch durch die Vielzahl der Linsen die etwas schwächere Abbildungsleistung und die geringere Lichtstärke gegenüber Festbrennweiten.

In Kompaktkameras werden heute in der Regel immer Zoomobjektive verbaut. Maßgebend ist hier jedoch die Brennweite des optischen Zooms. Vielfach wird bei diesen Kameras auch noch zusätzlich mit einem digitalen Zoom geworben. Dies ist meines Erachtens jedoch der größte Blödsinn und nur Kundenfängerei. Hierbei erfolgt lediglich eine Ausschnittberechnung des Bildes, die dann mittels Interpolation auf die gewünschte Größe berechnet wird. Qualitätseinbußen sind hier vorprogrammiert. Wenn ein engerer Bildschnitt gewünscht wird, sollte das Motiv mittels optischem Zoom aufgenommen werden und dann nachträglich mit Bildbearbeitung am Computer beschnitten werden.

Objektive mit Festbrennweiten

Bei Objektiven mit Festbrennweite ist die Brennweite, anders als bei Zoomobjektiven, durch die Bauweise fest vorgegeben. Darin ist auch der größte Nachteil zu sehen. Für den gewünschten Bildausschnitt muss sich der Fotograf vor- und zurück bewegen. Erst dadurch kann ein größerer oder kleinerer Bildausschnitt erreicht werden.
Durch den einfachen Linsenaufbau (die Zoom-Linsen fehlen) haben Festbrennweiten normalerweise eine bessere Abbildungsleistung und insbesondere eine höhere Lichtstärke (größere Blende) gegenüber Zoomobjektiven, was ein deutlicher Vorteil ist.
Ob man Festbrennweitenobjektive verwendet, ist eine individuelle Entscheidung. Im professionellen Bereich werden diese aufgrund der genannten Vorteile für viele Anwendungsbereiche, insbesondere der Porträtfotografie, genutzt. Durch die höhere Lichtstärke kann eine geringere Schärfentiefe, und somit ein gezielter Einsatz von Schärfe und Unschärfe im Bild, erreicht werden.

Ein weiterer Nachteil bei ausschließlicher Verwendung von Festbrennweiten ist, je nach Anwendungsbereich, der notwendige häufige Objektivwechsel. Dadurch besteht eine deutlich höhere Gefahr das Innere der Spiegelreflexkamera, insbesondere den Spiegel und den Sensor, zu verschmutzen. Um flexibel zu sein, verwenden viele Fotografen daher in der Regel einen Mix aus unterschiedlichen Objektiven.

Makroobjektiv

Um einen großen Abbildungsmaßstab eines Objektes zu erreichen, verwendet man Makroobjektive. Bei einem Abbildungsmaßstab von z.B. 1:2 ist die Abbildung auf dem Sensor halb so groß wie das Objekt selber. Bei 1:1 wird das Objekt in Originalgröße auf dem Sensor abgebildet. Makroobjektive können Festbrennweiten, Weitwinkel- oder auch Teleobjektive sein. Bereits ab einem Abbildungsmaßstab von 1:4 werden diese als makrofähig bezeichnet.
Mit dem Lupenobjektiv Canon MP-E 65mm 1:2,8 ist sogar ein Abbildungsmaßstab von 5:1 möglich, der das Motiv um das 5-fache vergrößert.

Makroobjektive verwendet man sehr häufig in der Tierfotografie, z.B. zur Aufnahme von Insekten.

Was besagt die Lichtstärke bei Objektiven?

Einfach gesagt, besagt die Lichtstärke eines Objektivs, wie viel Licht das Objektiv bei voll geöffneter Blende auf den Film/Sensor lässt.

Bei einem Objektiv mit Festbrennweite von 50mm / f1,8 bedeutet dies, dass das Objektiv eine Lichtempfindlichkeit von 1 zu 1,8 besitzt. Hätte das Objektiv keinerlei Lichtverlust, würde der Wert 1 zu 1 betragen. Ein Wert nahe 1 ist somit ein sehr guter Wert. Leider geht jedoch durch die Anzahl, Lichtbrechungen und Qualität der Linsen Licht verloren. Daraus erklärt sich auch der Preisunterschied von lichtstarken zu einfachen Objektiven. Bei lichtstarken Objektiven werden in der Regel qualitativ hochwertige Komponenten verbaut, um die gute Lichtleistung zu erreichen.

Bei Zoom-Objektiven sieht das ganze etwas anders aus. Hier werden bewegliche Linsengruppen in das Objektiv verbaut und verändern dadurch die optische Brennweite. Durch das mehr an Linsen, reduziert sich jedoch der Lichteinfall.

Bei einem Objektiv bedeutet das, dass bei einer Brennweite von 15mm die Lichtstärke 1 zu 3,5 beträgt. Bei einer Brennweite von 85mm nimmt diese jedoch deutlich auf 1 zu 5,6 ab. Das bedeutet, dass bei dem Zoomobjektiv in der Telestellung deutlich weniger Licht auf dem Sensor ankommt, was dann durch eine höhere ISO-Zahl oder der Verlängerung der Belichtungszeit ausgeglichen werden kann. Daher ist gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen ein lichtstarkes Objektiv von Vorteil.
Wobei die Lichtstärke nicht das einzige Qualitätskriterium ist. Wenn zum Beispiel überwiegen draußen bei guten Lichtverhältnissen fotografiert wird, kann man auch mit weniger lichtstarken Objektiven gute Ergebnisse erzielen. Außerdem kann ein super lichtempfindliches Objektiv zum Beispiel Schwächen in der Schärfe, Farbgebung und Abbildungsleistung haben, was bei einem lichtschwächeren Objektiv vielleicht nicht der Fall ist. Erst die Summe der Einzelkomponenten macht ein gutes Objektiv aus.

Schwieriger wird das ganze natürlich bei Kompaktkameras. Da die Kameras in ihrer Bauart immer kleiner werden, werden auch die Objektivdurchmesser immer kleiner, so dass von vornherein weniger Licht am Bildsensor ankommt, was vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen schneller zu schlechteren Bildergebnissen führt. Hersteller, die in bessere Objektivleistungen durch bessere Linsen Geld investieren, können daher ihre Kameras selten zu Discounterpreisen anbieten. Qualität hat halt seinen Preis.

Der Crop-Faktor

cropfaktorWie viel Millimeter jetzt eine kleine oder eine große Brennweite ist, hängt auch von der Sensorgröße ab. Die Bildsensoren digitaler Spiegelreflexkameras, z.B. CMOS-Sensoren im DX-Format, sind heute häufig kleiner als bei dem ursprünglichen Kleinbildformat 35mm. Hier kommt dann der Crop-Faktor ins Spiel. Dieser Faktor beschreibt letztendlich lediglich den Bildwinkel eines Objektivs einer digitalen Spiegelreflexkamera in Relation zu einem Objektiv mit derselben Brennweite einer Kleinbildkamera. Somit ist der Bildwinkel eines Objektivs, d.h., dass was nachher auf dem Bild zu sehen ist, abhängig von der Brennweite und dem Aufnahmeformat der Kamera. Mit Zunahme des Aufnahmeformates (größerer Sensor) vergrößert sich somit der Bildwinkel, so dass mehr auf dem Bild ist. In Profikameras findet man häufig größere Sensoren. Diese Kameras bezeichnet man auch als Vollformatkameras.

Bei meiner Nikon D300s mit CMOS-Sensor im DX-Format beträgt der Crop-Faktor 1,5. Bei einem 50 mm Objektiv entspricht die Brennweite somit 80 mm im herkömmlichen Kleinbildformat, was schon einem leichten Teleobjektiv entspricht. Der Vorteil ist, dass man bei Teleaufnahmen nicht so ein großes Teleobjektiv für denselben Bildausschnitt benötigt. Weitwinkelfotografen haben jedoch den Nachteil, dass sie ein stärkeres Weitwinkelobjektiv (Objektiv mit kleiner Brennweite) benötigen, um viel auf das Bild zu bekommen.

Die Brennweite eines Objektivs

brennweiteDie Brennweite ist eine Angabe bei Objektiven, die etwas über die Eigenschaften der Lichtbrechung des gesamten optischen Systems aussagt. Eine kleine Brennweite bedeutet dabei, dass der Bildwinkel des Objektivs groß ist, wobei eine große Brennweite ein kleiner Bildwinkel des Objektivs bedeutet.
Einen großen Bildwinkel (=kleine Brennweite) benötigt man also um viel aufs Bild zu bekommen (z.B. großes Haus aus geringer Entfernung) und eine große Brennweite benötigt man um z.B. weit entfernte, kleine Dinge groß aufs Bild zu bekommen (z.B. Vogel in einer Baumkrone).
Das menschliche Auge hat eine Brennweite von ca. 49 mm. Liegt die Brennweite unter 49 mm ist der Bildwinkel des Objektivs größer als der des menschlichen Auges und es wird mehr aufgenommen. Bei einer Brennweite über 49 mm wird weniger vom Motiv aufgenommen, als das Auge sehen kann.

Grundsätzliches zu Objektiven

tamaron 18 2701Ein Objektiv ist ein optisches System, das eine optische Abbildung eines Gegenstandes erzeugt. Es ist die wichtigste Komponente abbildender optischer Geräte, zum Beispiel von Kameras, Ferngläser, Mikroskopen, Projektoren oder astronomischen Teleskopen. Für die digitale Fotografie sind natürlich Objektive für DSLR-Kameras interessant. Es soll für ein korrekt belichtetes und scharfes Foto sorgen. Während Objektive bei Kompaktkameras fest installiert sind, können diese bei Spiegelreflexkameras je nach Aufgabenschwerpunkt gewechselt werden.

Für verschiedene Aufnahmebereiche verwendet man unterschiedliche Objektivarten. Für Tieraufnahmen z.B. im Zoo eignen sich Teleobjektive sehr gut. Für die Gebäude- und Landschaftsfotografie verwendet man Weitwinkelobjektive. Für den sonstigen Einsatz verwendet man häufig Zoomobjektive als sogenannte „Immerdraufobjektive". Qualitativ sehr hochwertige Bilder erzielt man durch Festbrennweiten, die oft in der Porträtfotografie (EVTL. LINK) eingesetzt werden. Für die Detailfotografie benötigt man Makroobjektive.


 

Die Brennweite eines Objektivs

Was verbigt sich hinter der Brennweite bei Objektiven und was hat das mit dem menschlichen Auge zu tun.

Hier gibt es die Antwort darauf.


 

Die Brennweite und der Crop-Faktor

Der Crop-Faktor ist in aller Munde. Was ist das und was hat er mit der Brennweite zu tun.

Auf zum Crop-Faktor....


 

Lichtstärke von Objektiven

Licht, ein wesentlicher Faktor bei der Fotografie.

Worauf sollte man bei Objektiven achten?


 

Kleines - ganz groß durch Makroobjektive

Für kleine Motive, z.B. Insekten, sind Makroobjektive die richtige Wahl. Der Vorteil ist eine hohe Abbildungsleistung bei einer geringen Nahgrenze.

Makroobjektive – die richtigen für Nahaufnahmen


 

Festbrennweiten – überzeugen durch Qualität

Festbrennweiten werden häufig in der Porträtfotografie eingesetzt. Durch deutlich weniger Linsen als bei Teleobjektiven sind diese lichtstärker und es sind qualitativ hochwertige Bilder machbar.

Festbrennweiten – für eine sehr gute Abbildungsleistung


 

Zoomobjektive – für flexibles fotografieren

Durch die unterschiedlichen Brennweiten, die in einem Objektiv vereint sind, sind Zoomobjektive sehr flexibel einsetzbar. Von vielen Fotografen werden diese als „Immerdrauf" verwendet.

Zoomobjektive – viel Flexibilität durch flexible Brennweiten


 

Teleobjektive – entferntes ganz nah

Teleobjektive besitzen eine sehr große Brennweite, so dass damit weit entfernte Motive groß aufgenommen werden können. Dies ist vor allem bei der Tierfotografie sehr hilfreich.

Teleobjektive – Motive nah heranholen


 

Weitwinkelobjektive – den menschlichen Blickwinkel vergrößern

Weitwinkelobjektive haben einen größeren Blickwinkel als das menschliche Auge. Daher sind diese Objektive sehr gut für Architektur- und Landschaftsaufnahmen, die oft einen möglichst großen Bildausschnitt haben, geeignet.

Weitwinkelobjektive – mehr sehen als das menschliche Auge

Manfred Kloiber, Eduard-Breit-Straße 3/2/1, 3820 Raabs an der Thaya, Mail: foto@mafti.at